Wir haben die Veröffentlichungen in den letzten Tagen mit Interesse zur Kenntnis genommen und freuen uns mit und über den Erfolg der Studenten in Würzburg. Man kann sicher über die Notwendigkeit von besonderen Buslinien zur „Versorgung der Nachtschwärmer“ unterschiedlicher Meinung sein, aber die Initiative der Studenten hat gezeigt, daß Kunden bei WVV und vvm durchaus Wünsche anmelden und deren Umsetzung vorantreiben können.
Da helfen einzelne Beschwerden leider wenig – wie z. B. der Leserbrief von Herrn Hirsch über die Vernachlässigung der Pflegeberufe. Zuerst trifft er leider den falschen Adressaten da die WVV schon länger nicht mehr für die Buslinien und den ÖPNV an sich von Veitshöchheim nach Würzburg verantwortlich ist.
Zudem ist Herr Hirsch – im Unterschied zu der Initiative der Studenten – nur ein einzelner Mahner. Aber er zeigt ganz deutlich was in Würzburg und im Bereich unseres „Verkehrsverbundes“ fehlt – ein Fahrgastbeirat, der die Interessen vor allem der zahlenden Fahrgäste vertritt. Ein solches Gremium ist in fast allen Städten / Verkehrsverbünden anzutreffen, wie z. B. in einer so kleinen Stadt wie Schwäbisch Hall oder in unserer Landeshauptstadt München. Zwar versucht schon seit Jahren die Interessengemeinschaft Würzburger Straßenbahn e. V. (IWS) diese Lücke zu schließen, aber entweder tagen die entsprechenden Gremien, wie bei der Stadt Würzburg, selten bis gar nicht oder die Satzung des Nahverkehrsbeirates bei der NWM sieht zwar als Teilnehmer u. a. Vertreter der Senioren, Studierenden, Behinderten und Elternbeiräte vor, aber Arbeitnehmer, vor allem in Form zahlender Fahrgäste/Kunden des ÖPNV, tauchen auch in diesem Beirat nicht auf.
Dabei sind es besonders die Fahrgeldeinnahmen der sogenannten „Kann-Kunden“, der Kunden die auch auf ein Auto umsteigen könnten, die zur Erhöhung der Kostendeckung im ÖPNV beitragen.
Vielleicht schaffen wir zahlende Fahrgäste es im neuen Jahr hier eine Änderung herbeizuführen. Damit sich der Fahrplan z. B. wieder mehr an den Bedürfnissen der Arbeitnehmer orientiert? Dann wäre Herrn Hirsch geholfen und sicher vielen anderen Schichtarbeitern oder den Arbeitnehmern im Einzelhandel oder…. Hoffentlich ist dies nicht nur ein frommer Wunsch für das neue Jahr.