Gäste und Diskussionsteilnehmer:
Dr. Wolfgang Schramm und Dr. Christian Oßwald (Vorstand Förderverein Mainschleifenbahn e.V.)
Moderation der Diskussion: Dr. Konrad Schliephake (Vorstand IWS e.V.)
Die Stadt Volkach bemühte sich lange um die wirtschaftlich wichtige Eisenbahnverbindung in Richtung Würzburg. Zunächst verhielt sich die das zuständige Staatsministerium abwehrend gegenüber den Forderungen. Doch die Orte an der Mainschleife ließen sich nicht beirren: „Bei jeder Gelegenheit wird von den maßgeblichen Organen Abhilfe versprochen; allein mit Versprechen ist dem Häcker und dem Bauern nicht gedient …; dieselben wollen endlich Taten sehen…“. Worte, bei denen heute der eine oder andere an das Handeln oder Nichthandeln der Politik angesichts von CO², Feinstaub und drohenden Dieselfahrverboten denken mag. Als dann am 14. Februar 1909 die Bahnstrecke nach Seligenstadt eröffnet wurde, herrschte in Volkach Festtagsstimmung.
Doch die Motorisierung der Bevölkerung und die Bevorzugung des Autoverkehrs nach dem Krieg machten der Bahn zu schaffen, so dass der Verkehr auf der Strecke Seligenstadt-Volkach nach und nach eingeschränkt wurde bis zur Stilllegung im Jahr 1994. In letzter Minute gelang es einer privaten Initiative in Zusammenarbeit mit engagierten Politikerinnen und Politikern den Rückbau zu stoppen und die Strecke als Museumsbahn wiederzubeleben. Seither bemüht man sich, bestätigt vom Erfolg der Museumsbahn, um die Reaktivierung für den Schienenpersonennahverkehr. Das nötige Fahrgastpotential ist vorhanden, das bestätigt eine Untersuchung des Geographischen Instituts in Würzburg.
Grund genug für uns, Herrn Dr. Wolfgang Schramm und Herrn Dr. Christian Oßwald vom Förderverein Mainschleifenbahn e.V. einzuladen, die sich bereit erklärten, mit uns über die Geschichte und Perspektiven des Fördervereins sowie zu den Voraussetzungen von Streckenreaktivierungen in Bayern im Allgemeinen und dem Stand bei der Mainschleifenbahn im Besonderen zu sprechen.